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Deutsche Vereinigung, An die deutschen Wählerinnen!

Deutsche Vereinigung, An die deutschen Wählerinnen!

Deutsche Vereinigung, Berlin SW 11, Dessauer Straße 19 (Herausgeber): An die deutschen Wählerinnen! (Original-Flugblatt zur Wahl der Nationalversammlung im Januar 1919!). Berlin: Deutsche Vereinigung. [1919]. (ca. 29,5 x 21,5 cm). 2 S. Original-Flugblatt mit Titel im oberen Bereich. Blatt wurde gefaltet, etwas gebräunt und gerändert, sonst wohlerhalten. Handschriftlicher Datumsvermerk 2/1.19 im oberen Bereich. Altersentsprechend guter Zustand.

Original-Flugblatt der sogenannten Deutschen Vereinigung in Berlin, die hier im Vorfeld zur Wahl der Deutschen Nationalversammlung am 19. Januar 1919 explizit gegen die SPD polemisierte. Das Flugblatt wandte sich dabei vor allem an die Frauen die bei dieser Wahl das erste Mal auch wählen durften. Gleich eingangs heißt es: „Der Tag der Entscheidung naht heran! Bald sollen alle über 20 Jahre alten Deutschen die Verfassunggebende Nationalversammlung wählen, die unser Vaterland neu aufzubauen hat. Das Schicksal Deutschlands liegt in der Hand der Wählerinnen! Sie machen die starke Mehrheit der Wahlberechtigten aus.“ Infolge polemisiert die Flugschrift gegen die Sozialdemokraten und ihre Politiker/innen. So heißt es etwa: ‚Die bekannteste unter ihnen ist Rosa Luxemburg, eine polnische Jüdin die von den Genossen meist die „blutige Rosa“ genannt wird. […] Heute steht sie gemeinsam mit Karl Liebknecht, dem Sohn einer serbischen Jüdin, der schon lange vor dem Kriege vom Reichsgericht wegen Landesverrats auf die Festung geschickt wurde, an der Spitze der „Spartakusgruppe“, die sich bemüht, den blutigen Bürgerkrieg in Deutschland zu entfesseln.‘ Der Flugschrift nach hätten die Frauen im Land ein Interesse an einer stabilen Wirtschaft, doch weder die SPD noch die amtierenden Arbeiterräte würden eine solche Politik betreiben. Es heißt hierzu: „Die durch die Revolution neugeschaffene Wirtschaft der Arbeiter- und Soldatenräte, eine Nachäffung des russischen Bolschewiki-Unwesens, hat sich sehr schnell als die entsetzlichste Schandwirtschaft erwiesen.“ Später wird vor dem Hauptziel der SPD, der Verstaatlichung der Wirtschaft, gewarnt. Eine längere Passage setzt sich mit der Frage „Was bedeutet denn der Sozialismus für die Frau als Gattin und Mutter?“ auseinander. Es heißt zum Sozialismus: „Die Menschen ganz nach Laune und Stimmung zusammen- und wieder auseinanderlaufen, es soll ganz in der Ordnung sein, wenn der Mann der Frau, sobald der erste Liebesrausch vorüber ist, den Laufpaß gibt … Die Würde des Weibes, durch die christliche Kultur aus unwürdiger Sklaverei erhoben, wird durch die ‚Freiheit‘ des Sozialismus erneut in den Staub getreten. Sozialismus ist gleichbedeutend mit Zerstörung der Ehe und damit auch der Familie als der Grundlage jedes gesunden Staatswesens.“ Die Deutsche Vereinigung war offensichtlich eine stark konservative Institution, die gegen alles was politisch links stand agitierte und hier versuchte das Wahlergebnis zu beeinflussen. Höchst seltene Archivalie aus der frühen Weimarer Zeit!

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